Projektbericht: Raumakustische Ausstattung im Pumpspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun

In der riesigen Kaverne des Limberg 3 Pump-Speicherkraftwerkes in Kaprun wurden unsere Schallabsorber in verschieden grauen- und blauen Farbtönen montiert.

Limberg 3 Akustik

Projektbericht: Raumakustische Ausstattung im Pumpspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun

Das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun zählt zu den bedeutendsten Energie-Infrastrukturprojekten der letzten Jahre. Als Erweiterung der bestehenden Kraftwerksgruppe Kaprun erhöht die Anlage die österreichische Speicher- und Erzeugungskapazität erheblich und wird aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit häufig als „Batterie der Alpen“ bezeichnet. Für uns war es ein besonderes Projekt, da wir die Aufgabe hatten, die Raumakustik eines zentralen Innenraums akustisch und gestalterisch zu optimieren.

Unser Beitrag umfasste die Planung, Lieferung und Montage umfangreicher Akustikabsorber, welche sowohl funktionale Anforderungen wie Lärmreduzierung, Nachhallzeit-Optimierung und Arbeitssicherheit als auch architektonische Vorgaben erfüllen mussten. Insgesamt wurden 1.608 Schallabsorber eingebaut – ein Projekt, das in Planung, Logistik und Ausführung einiges an Präzision erforderte.

Projektanforderungen und Ausgangslage

Industrielle Räume dieser Größe sind typischerweise geprägt durch harte Oberflächen, Maschinenlärm und lange Nachhallzeiten. Besonders in einem Pumpspeicherkraftwerk entstehen akustische Herausforderungen durch:

  • großflächige Betonwände
  • maschinenbedingte Geräusche
  • schallreflektierende Technikinstallationen
  • hohe Decken und weitläufige Raumvolumen

Ohne akustische Maßnahmen würde dies zu einer störenden Geräuschkulisse führen, die Kommunikation erschwert und sicherheitsrelevante Abläufe behindert. Gerade im Industriebereich kann ein unkontrollierter Nachhall die Sprachverständlichkeit deutlich reduzieren.

Zusätzlich zu den funktionalen Anforderungen gab es in Kaprun ein klares gestalterisches Konzept. Die Akustikpaneele sollten nicht nur Schall absorbieren, sondern den Raum auch visuell strukturieren. Das machte eine umfangreiche Planungsphase notwendig, insbesondere das Zusammenspiel aus Industrie Akustikabsorbern, Raumdesign und vorhandener Architektur.

Planung und Vorbereitung

Die Planung dieses Projekts war anspruchsvoll und verlangte eine enge Abstimmung mit der Baustellenleitung, anderen Gewerken, dem etablierten Logistikunternehmen sowie den Metallbauern, die die notwendigen Profilkonstruktionen errichteten.

Die Decke war eine besondere Herausforderung: sie sollte optisch einer Kappendecke ähneln. Dafür mussten wir die Akustikplatten so dimensionieren, dass diese exakt in die speziell gebaute Stahl-Profilkonstruktion passen und durch Spannung eine gleichmäßige Biegung aufweisen. Dieses Zusammenspiel aus Material, Konstruktion und Akustikleistung erforderte viel Detailarbeit.

Auch die Wandbereiche benötigten individuelle Lösungen und präzise Unterkonstruktionen, damit die geplanten dBtec PE-Akustikpaneele später millimetergenau sitzen und ein homogenes Bild ergeben.

Umgesetzte Akustikmaßnahmen

1. Decke – dBtec PI Akustikplatten

Für die Decke verwendeten wir dBtec PI Akustikplatten, ein Material aus 100 % Polyesterfasern, das eine angenehm filzartige Oberfläche besitzt. Durch ihr geringes Gewicht eignen sie sich ideal für großflächige Deckenkonstruktionen mit besonderen Anforderungen.

Vorteile des dBtec PI-Materials:

  • hohe Schallabsorptionswerte
  • gute Formstabilität
  • geringes Gewicht
  • günstiger Flächenpreis
  • besteht bereits zu 60% aus recycelten PET Fasern
  • schwer entflammbar und industriegerecht

Diese bauliche Maßnahme verbessert die Lärmreduzierung erheblich und sorgt für eine deutliche Verkürzung der Nachhallzeit.

2. Wände – dBtec PE Schallabsorber im Pixeldesign

Für die Nord- und Südwand kamen dBtec PE Akustikplatten zum Einsatz. Dieses Material besteht ebenfalls aus Polyesterfasern, jedoch mit glatter Oberfläche.

Spezifikationen der Wandpaneele:

  • 45 mm Stärke
  • Materialfarbe Weiß
  • individuelle Bedruckung in vier Blautönen plus Weiß
  • angepasstes Sonderformat für harmonisches Flächenbild

Die Paneele wurden präzise in die Unterkonstruktion eingesetzt und bilden nun ein großflächiges Pixeldesign, das den Raum optisch gliedert und eine moderne Ästhetik schafft. Die Farbgebung verbindet technische Funktion mit einer klar definierten Raumgestaltung – ein wichtiges Element in modernen Industriegebäuden.

Insgesamt montierten wir 1.608 Akustikabsorber, was sowohl logistisch als auch handwerklich eine anspruchsvolle Aufgabe war.

Akustische Wirkung und funktionale Ergebnisse

Durch die Kombination aus dBtec PI-Deckenabsorbern und dBtec PE-Wandpaneelen konnten wir eine deutliche Verbesserung erzielen:

  • Deutlich reduzierte Nachhallzeiten
  • Optimierte Sprachverständlichkeit in technischen Bereichen
  • Weniger Lärmbelastung für Mitarbeitende
  • Verbesserte Arbeitssicherheit
  • Akustisch ausgewogener Raum, trotz hoher technischer Nutzung

Die Anlage erfüllt damit nicht nur energetische und maschinentechnische Anforderungen, sondern nun auch wichtige Kriterien der Industrieakustik.

Bedeutung des Projekts

Limberg III ist ein Schlüsselprojekt der österreichischen Energiewende. Die Möglichkeit, einen Beitrag zur akustischen Optimierung dieses Kraftwerks zu leisten, war für uns eine besondere Aufgabe.

Unsere Arbeit zeigt, wie Schallabsorber, Akustikpaneele, Nachhallzeit-Optimierung und architektonischer Anspruch miteinander verbunden werden können. Der fertiggestellte Raum ist heute nicht nur funktional, sondern auch visuell strukturiert – ein gutes Beispiel dafür, wie Raumakustik in Industrieanlagen umgesetzt werden kann.

Schlusswort

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für die professionelle Zusammenarbeit während der intensiven Projektphase. Die Umsetzung in Kaprun zeigt eindrucksvoll, wie technische Präzision, Gestaltung und Raumakustik zu einem harmonischen Gesamtbild verschmelzen können.

Im September durften wir Teil eines wirklich außergewöhnlichen Projekts sein: Das Pumpenspeicherkraftwerk Limberg III in Kaprun, realisiert von VERBUND Hydro Power GmbH, leistet als „Batterie der Alpen“ einen entscheidenden Beitrag zu Österreichs Energiewende.

Mitten in einer riesigen Kraftwerkskaverne, die die lärmintensive Turbine und den Generator beherbergt, haben wir 10 Kilometer im Berg insgesamt 508 Stück Plano PE Absorber and den Wänden und 1.100 Stück Plano PI Absorber an der Decke installiert.

🎨 Besonders spannend: Die Absorber wurden in verschiedenen Blautönen bedruckt – ein technisches und gestalterisches Highlight in einer einzigartigen Umgebung.

Ein herzliches Dankeschön an alle Projektbeteiligten für die tolle Zusammenarbeit!

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